Hallo BVB-Fans,

ein wirklich aufregender Spieltag mit einem fulminanten Spiel und einem ohrenbetäubendem Torjubel in der 96. Minute liegt hinter uns. Doch nicht nur der BVB sorgte am Samstag für Aufsehen, sondern auch die Dortmunder Polizei trat zum wiederholtem Male unschön in Erscheinung und sorgte so wohl wieder für etwas im Westfalenstadion noch nicht Dagewesenes.

Was ist passiert?

Rückblick auf das Heimderby in der Saison 2017/18: Nicht nur das denkwürdige Unentschieden beschäftigte uns eine ganze Weile, sondern eben auch der sich an die Partie anschließende „Platzsturm“, als Ralf Fährmann provozierend nach Spielende vor der Südtribüne jubelte. Einigen Borussen brannten danach offenbar die Sicherungen durch und als ein Fluchttor dem sich aufbauendem Druck nachgab, standen nur einige wenige Ordner zwischen dem Spielfeld und den nach dieser sehr emotionalen Partie sichtlich aufgebrachten Borussen. Trotzdem blieb es augenscheinlich bei einigen verbalen Unmutsbekundungen, niemand betrat das Spielfeld und als etwa fünf Minuten später die Polizei vor der Südtribüne aufmarschierte, hatte sich die Lage schon komplett beruhigt. Borussia Dortmund sah sich im Nachgang gezwungen Anzeigen wegen Hausfriedensbruchs zu erstatten, woraufhin – nach unserem Kenntnisstand – einige Strafbefehle und Stadionverbote erlassen wurden.

Was hat das Ganze mit letztem Samstag zu tun? Nun, fast ein Jahr nach dem Derby, schlichen während des Spiels gegen Augsburg Zivilbeamte der Dortmunder Kriminalpolizei (!) unter der Südtribüne herum, die noch unbekannte Fans mittels Fotoabgleich zu identifizieren versuchten. Nach unseren jetzigen Informationen wurden die Personalien mehrerer Fans, die sich im Umfeld des beim Derby geöffneten Fluchttores aufhielten, festgestellt, als sie etwa während des Augsburg-Spiels den Block verließen um zum Bierstand oder zur Toilette zu gehen. Uns erstaunt nicht nur das Vorgehen der Beamten, welches ein Novum im polizeilichen Handeln im Westfalenstadion darstellen dürfte und unserer Meinung nach das Misstrauen gegenüber den Sicherheitsbehörden nur noch verstärken wird, sondern eben auch wie die nach eigenen Aussagen “chronisch überlastete” Polizei es immer wieder schafft neue Mittel im Kampf gegen Fußballfans aufzubringen.

Wir rufen deshalb auf:

  • Sollten eure Personalien beim Ausgsburg-Spiel festgestellt worden sein, meldet euch bei uns!
  • Haltet zukünftig im Umfeld der Südtribüne eure Augen offen! Solltet ihr mitbekommen, dass Polizeikräfte – egal ob uniformiert oder in Zivil – auf der Suche nach vermeintlichen Straftätern sind, dann meldet euch bitte schnellstmöglich bei der Fanhilfe. Wir werden dann die Arbeit der Beamten dokumentieren und den betroffenen Fans während und nach der Personalienfeststellung konkrete Rechtshilfe leisten.
  • Solltet ihr selbst in eine vergleichbare Situation geraten, bewahrt – so schwer es fallen mag – Ruhe, lasst euch nicht provozieren und macht keine Angaben zur Sache. Versucht wenn ihr möchtet mit uns in Kontakt zu kommen, damit wir euch beispielsweise an einen unserer am Spieltag anwesenden Anwälte vermitteln können. Ihr erreicht uns an Spieltagen z.B. immer unter unserer Notfallnummer 0177/ 365 30 44.

Bei Rückfragen oder Anmerkungen stehen wir, wie gewohnt, jederzeit unter info@fanhilfe-dortmund.de zur Verfügung.